Unser erster Ostseeurlaub

#1 von thaifreund , 30.08.2011 21:53

Diesmal wollten wir nach MVP an die Ostsee. Wir kannten jemand, den wir nach dem geeigneten Reiseziel fragen konnten, er empfahl uns Bad Kühlngsborn nahe Rostock. Noch nach einer Wohnung gesucht und dann konnte es losgehen. Die Fahrt mit dem Auto verlief problemslos, durch Brandenburg mit seiner schönen Landschaft. Auf einem Rastplatz kriegte ich aber doch einen Schreck, auf der Autobahn bin ich 200 km/h gefahren, jetzt stehend konnte ich sehen, dass sie grosse Risse aufwies.
Bei unserer Ankunft in Bad Kühlungsborn die nächste Überraschung: entsetzliche Strassen, da hatte sich nichts geändert seit meinem ersten Aufenthalt in der DDR 1980. Mit der Wohnung hingegen konnten wir zufrieden sein, und Frühstück konnten wir auch bekommen.
Schon an zweiten Tag mussten wir Rostock erkunden, in Schmarl sollten zwei Museumsschiffe liegen, die waren auch da, aber das nichts Besonderes. Hier konnte nur das Schiffartsmuseum und die Schönheit der Stadt trösten. Um die bekannte Hanse Sail zu sehen, waren wir eine Woche zu spät, im alten Hafen konnten wir jedoch den russischen Grossegler Mir besichtigen, dabei ist zu bemerken, dass Offiziere und Mannschaft sehr freundlich waren.
Am nächsten Tag sollte nach es Westen gehen, Lübeck und Laboe standen auf dem Programm, immerhin Laboe kannte ich schon und wusste, wir würden nicht enttäuscht enttäuscht werden. Für die Schönheit der Stadt hatten die Kinder natürlich nicht viel übrig, aber für die Schiffe, die zu sehen waren. Wie sie das Holstentor aufnahmen? Sie wussten immerhin, das ist auf dem 50-Markschein zu sehen.








Laboe das war schon wieder Rückfahrt, aber wir hatten noch genug Zeit eingeplant. Dort im Marineehrenmal steht wie ich wusste eine fünf Meter lange Bismarck und das U-Boot U 995 ist am Strand aufgebaut, das war wieder so richtig was für die Kinder. Die Bismarck ist zwar impossant aber wie ich heute weiss nicht sehr detailiert gebaut. Im Marineehrenmal sind noch mehr Modelle, die ich aber nicht aufzählen will.




Das Marineehrenmal




Das VIIc Boot U 995


Einen Rundgang durch das Boot liessen wir uns natürlich nicht entgehen, bei dem sich die Söhne sehr für die Technik interessierten.




Für heute mach ich Schluss.


 
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RE: Unser erster Ostseeurlaub

#2 von ekuehn , 31.08.2011 09:46

Ich war auch schon in diesem U-Boot in Laboe. Am meisten war ich da von der räumlichen Enge beeindruckt.


EK

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RE: Unser erster Ostseeurlaub

#3 von thaifreund , 31.08.2011 13:34

Zitat von ekuehn
Ich war auch schon in diesem U-Boot in Laboe. Am meisten war ich da von der räumlichen Enge beeindruckt.



Mein Onkel war mitunter sechs Monate auf so einem Boot, auf der Fahrt nach Süd-Ost-Asien. Drei Monate waren ganz normal.

 
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RE: Unser erster Ostseeurlaub

#4 von thaifreund , 31.08.2011 21:28

Zum Essen gingen wir meist in das Hotel am Strand, ein stinkvornehmer Laden und entsprechend teuer, unter 100 Mark kam ich nie raus. Die anderen Restaurant waren auch nicht billiger, da war vielleicht noch die alte Backstube, wir testeten sie mal indem wir ein Cola trinken wollten. Bei dem war Bundesrepublik noch nicht angekommen, als nach einer halben Stunde noch nichts hatten, sind wir wir gegangen. Wie lange würden wir wohl warten müssen, sollten wir die Frechheit besizten was zu essen zu bestellen, wir liessen es nicht darauf ankommen.
Eine Fahrt führte uns nach Sassnitz auf Rügen, das ist sehr bekannt, nun wollten wir mal sehen was es auf sich hat. Unterwegs sahen wir aber noch einen Hinweis auf das Museum Dänholm, das wollten wir dann auch noch mitnehmen. Der kleine Umweg hatte sich gelohnt, gar nicht uninteressant das kleine Museeum.



Ein Hubschrauber aus NVA Beständen





Wie klein er aussieht neben dem Schnellboot mein roter Ferrari, oder ist das etwa nur ein TOYOTA

Nachdem Rügen durch einen Damm mit Farhstrasse mit dem Festland verbunden ist, ist es kein Problem dorthin zu gelangen. Ob sich die Fahrt nach Rügen gelohnt hat, ich weiss es bis heute nicht. Wir sahen wieder mal einen alten Grossegler sonst bot sich uns viel sehr viel, wenn man davon absieht dass wir zu Dreharbeiten für die Serie "Ein Bayer auf Rügen". In einem Auto sahen wir für die Dreharbeiten ein Toten, der war Mausetot.
Bergen die Stadt in der Kapitän zur See Langsdorff, der Komandant der Graf Spee aufgewachsen ist lag an der Strecke, wollte ich die doch sehen, aber nach wenigen 100 Metern machte ich kehrt, ich wollte mir an meinem fast neuen Auto nicht Achsen und Stossdämpfer zu Klump fahren.
Abends machte ich mich auf die Suche nach einem günstigeren Restaurant, meine Suche wurde am zweitletzten Tag tatsächlich belohnt: ich fand ein wesentlich günstigeres Restaurant, nicht so stnkfein, aber ganz okay. Zwei Frauen betrieben dieses Restaurant, die beiden machten einfach alles, Gäste bedienen, Kochen, und Geschirr abwaschen, dieses Engagment sollte man belohnen und ich beschloss nun immer bei ihnen zu essen. Es sollte anders kommen.
Nach dem Urlaub sollte mein kleiner Sohn in der Schule einen Aufsatz schreiben über den Urlaub und ein Bild malen. Er malte U 995 und schrieb dazu: das U-Boot auf dem mein Onkel Komandant war. Das konnte ich so nicht lassen und ich belehrte ihn: 1. der Onkel war nie auf 995, er war auf anderen Booten und 2. er war Leutnant zur See, der kommandiert aber kein U-Boot, das geht erst ab Oberleutnant zur See.


 
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RE: Unser zweiter Ostseeurlaub

#5 von thaifreund , 01.09.2011 21:40

Im Jahr darauf fuhren wir wieder an die Ostsee, schliesslich hatte es uns ganz gefallen. Diesmal verlief schon die Fahrt nicht ganz so glatt. In der Nähe von Dresden legte ich den ersten Tankstop ein, aber als es an's bezahlen ging: wo sonst der Geldbeutel ist, war nichts. Am Vortag hatte ich mir kurz eine andere Hose angezogen, um zum Tanken zu fahren, dort war der Geldbeutel, nebst Scheckkarte drin. Zum Glück hatten die Kinder genug Geld dabei, dass ich bezahlen konnte. Es half aber nichts, ich musste zurück. Gegen 15.00 Uhr konnten wir erneut starten, ursprünglich wollte ich gemütlich fahren, daraus wurde jetzt nichts mehr. Um 11.00 waren wir im Hotel am Strand, wo man uns vermutlich nicht mehr kannte und versicherte, es täte ihnen sehr leid aber Essen könnten wir jetzt nicht mehr, wir sollten es doch in der "Alten Backstube" versuchen. Dort wollten wir aber nicht mehr hin. So blieb nur bis zum Morgen auszuhalten.
Am nächsten Tag sahen wir auch die Veränderungen die es in der Zwischenzeit gegeben hatte: eine Wiese auf der man parken konnte, war jetzt eingezäunt mit Schranke und Kassenhäuschen, ganz DDR like mit Schlange stehen, wenn man bezahlen wollte (musste). Kleine Sandplätze für zwei bis drei Autos, waren nun mit Parkscheinautomaten versehen. Abends wollten wir zu den beiden Frauen zum Essen gehen, in die Strasse gefahren wo das Lokal sein musste, ich fand es nicht. Dann muss es eben die andere Paralellstrasse sein, da war es auch nicht, zurück in die andere Strasse und jetzt sah ich es, es war weg, hier wurde wieder ein Nobelschuppen errichtet.
Zu meinen Kindern sagte ich: Jungs Leute wie wir, scheint man hier nicht zu wollen, das war das letzte Mal, dass wir hier her kommen. Die Strassenverhältnisse sind aber nicht besser geworden, bei einem Unwetter hatten wir in der ganzen Stadt etwa zwei Stunden keinen Strom, mein Sohn rannte zur Wohnung, um eine Lampe zu holen, das nützte nichts, wir hatten trotzdem nasse Füsse bis wir alle in Wohnung waren. Wir latschten von einer tiefen Pfütze in die Nächste.
Alles was interessant und sehenswert war sahen wir uns natürlich an, in Wismar konnten wir sehen, dass eine kleine Werft fünf Schiffe im Bau hatte. In Schwerin sind wir schnell wieder fortgefahren, die ganze Stadt eine einzige Baustelle. In Stralsund war es nicht schlimm, das sehr interessante Meeresbiologische Museum konnten wir ohne Probleme finden und ansehen.
Natürlich sind wir auch wieder nach Kiel gefahren und wir hatten diesmal Glück, die Gorch Fock war da. Mit entsetzen stellte mein Sohn Fest, dass sein Film voll war. "Papa kannst du ein Foto von der Gorch Fock für mich machen"? Klar konnte ich.




Die Gorch Fock, damls mit braunem Streifen

Im Hafen war es immer ganz interessant mit den Sakendinavien Fähren wie die Stena Germanica und Nils Holgerson, leider bekamen wir nie die Finnjet zu sehen. Von früheren Aufenthalten wusste ich, dass da noch ein kleines interessantes Museum ist, da wollte ich noch rein. im Chor erschallte es: "Muss das sein"? "Ja da gehen wir jetzt rein". Dort steht das erste U-Boot von Wilhelm Bauer, das noch mit Muskelkraft angetrieben wurde. Alles Andere gefiel den Beiden so gut, dass sie erst gingen, als wir dazu aufgefordert wurden, weil man schliessen wolle.
Der Urlab ging nun auch zu Ende und wir kamen nicht mehr nach Bad Kühlungsborn. Im nächsten Jahr kehrten wir reumütig an die Nordsee zurück, wo wir in "unserem" Restaurant dem Dorfkrug schon freudig begrüsst wurden mit: "Ja da seid ihr ja wieder". "Ja wir waren jetzt zwei mal an der Ostsee, aber wir kommen lieber wieder hierher".


 
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