In Jahre 1932 kaufte mein Vater im Alter von 22 Jahren einen Ford Baujahr 1929, einen Führerschein hatte er noch nicht, den erwarb er erst 1933. Im Dorf war das natürlich sensationell, daher musste gleich eine Spritztour unternommen werden, ein Nachbar hatte schon einen Führerschein und sollte fahren. Anfangs ging auch alles gut, aber auf der Rückfahrt, war Polzei, vor der sie prompt flohen, aber eingeholt wurden. Kurz vor erreichen des Dorfes rieten die Mitfahrer zum Anhalten, da sie die "Sauerei" im Dorf nicht gebrauchen könnten. Mit Pistolen im Anschlag näherten sich die Beamten dem Auto, aus dem vier zielich harmlose junge Burschen kamen. Das Auto aber wurde beschlagnahmt, und erst gegen die Zahlung einer Geldstrafe wieder freigegeben. Vier Fehler fand die Polizei am Auto, jeder einzelne schlug mit 25 Mark zu Buche.
Nachdem er das Auto zurück hatte, machte er sich an die Arbeit und baute es zum Traktor um. Das Führerhaus wurde hinter den Vordersitzen abgesägt, ein Mähwerk eingebaut und selbstverständlich am Rahmen ein Zugmaul für die verschiedenen Geräte angebracht.
Jetzt war natürlich für diesen relativ schnellen Traktor noch ein würdiger Anhänger von nöten, deswegen baute mein Vater dafür noch den sogenannten Gummiwagen. Ein luftbereifter Wagen, der im Vergleich zu den üblichen Bauernwagen sehr komfortabel war. Nach dem Krieg war es aber sehr schwierig für diesen Wagen Reifen bekommen.
Kultivator und Egge angehängt
Getreide mähen
Heuernte wird eingebracht. Von links: Bruder meines Vaters, unbekannt, die Schwägerin, hinter dem Lenkrad, ein Bruder meiner Mutter, unbekannt, der Grossvater, mein Vater, der Creator dieses Traktors.
Schon 1951 kam mein Vater an mit ziemlich enttäuschtem Gesicht, sein Ford war kaputt. Er hatte im Winter vergessen das Kühlwasser abzulassen, dadurch ist der Motor geplatzt. Das hiess aber nicht dass man nun keinen Traktor mehr hatte, der Nachfolger stand schon in den Startlöchern.