Die Affäre Christian Wulff

#1 von thaifreund , 03.01.2012 11:16

Wenn Christian Wulffs Frau von der Frau eines befreundeten Unternehmers einen billigen Kredit bekommt, als Ministerpräsident von Niedersachsen mag das noch seine Privatangelegenheit sein. Dass aber er und Herr Geerkens davon nichts wussten, scheint unglaubwürdig. Inzwischen hat Christian Wulff zugegeben, dass auch er mit Herr Geerkens verhandelt hatte, nachdem es schon bekannt war.
Dass er auch Urlaubte in den Villen befreundeter Unternehmer, riecht sehr nach Vorteilsnahme im Amt. Immerhin er hat es zugegeben, nachdem es schon bekannt war. Bevor all das bekannt war, hätte er reinen Tisch machen müssen, und zwar schnell. Mit dieser Salamitaktik hat er sich schon ins Abseits gestellt.
Nun müssen wir aber in der Presse lesen, dass er missliebige Berichterstattung mit Drohungen zu verhindern versuchte, das ist zuviel. Was können wir dem Präsidenten noch glauben? Jetzt bleibt ihm nur noch der Rücktritt, er zeigt sich dem Amt das er bekleidet als nicht gewachsen.


 
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RE: Die Affäre Christian Wulf

#2 von ekuehn , 03.01.2012 12:45

Ich würde sagen, er zeigt daß er auch nur ein Mensch "wie Du und ich" ist - nicht mehr und nicht weniger.
Allerdings neigt sich meine Einstellung auch immer mehr zur Enttäuschung gegenüber Herrn Wulff - er ist schließlich "noch" Bundespräsident und nicht irgendein Vorstandsvorsitzender.


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RE: Die Affäre Christian Wulf

#3 von nimmersatt , 03.01.2012 14:46

Ich denke, er beschädigt das Amt des Bundespräsidents. Das ist nicht hinnehmbar!

 
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RE: Die Affäre Christian Wulf

#4 von thaifreund , 03.01.2012 21:00

Entschuldige, ich muss immer lachen wenn von beschädigen des Amts die Rede ist. Wenn er im Lauf der Woche zurücktritt - und damit rechne ich - dann redet in vier Wochen keiner mehr vom Bundespräsident Wulff. So war es schon immer und so wird es immer sein.
Ein Mensch wie Du und ich, das mag er sein, aber muss wissen was ein Präsident darf und was nicht. Seine Kredite und die günstigen Konditionen, die wir nicht bekommen hätten auch nicht von der LBBW, das mag noch seine Privatangelegenheit sein, aber er hätte es schnell offenlegen sollen, dan wäre es wahrscheinlich schon ausgestanden. Er hat aber nur davon geredet: was juristisch rechtens ist, muss nicht richtig sein. Anschliessend hat er vom hohen Gut der Meinungsfreiheit in der freiheitlich demokratischen Gesellschaft gesprochen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er aber schon versucht einen Bericht in der Kreditaffäre in der Springerpresse mit Drohungen gegen den verantwortlichen Redakteuer zu verhindern. Damit hat er jegliche Glaubwürdigkeit verloren.
Ein Bundespräsident muss glaubwürdig sein.


 
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RE: Die Affäre Christian Wulf

#5 von ekuehn , 04.01.2012 10:50

wENN DAS ALLES STIMMT - UND ES SIEHT SO AUS - wo ist da der Unterschied zu den "nichtdemokratischen" Ländern, in denen sich die Elite durch Korruption selbst schafft.


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RE: Die Affäre Christian Wulf

#6 von thaifreund , 04.01.2012 13:06

Der Unterschied ist sehr gering, aber nicht erst seit gestern. Denken wir nur mal an FJS.
Heute noch will Wulff ZDF und ARD ein interview geben und sich erlären. Ich bin gespannt darauf.

 
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RE: Die Affäre Christian Wulf

#7 von thaifreund , 05.01.2012 09:40

Das Interview habe ich mit interesse verfolgt. Wenn Wulff die Wahrheit gesagt hat, denke ich er kann im Amt bleiben. Die Frage um den Hauskredit hat er aufgeklärt, dass er besonders günstige Konditionen von der LBBW bekam, ist eine Sache, die noch der Aufklärung bedürfte.
Scheibchenweise Aufklärung erklärte er damit, dass so wie die Fragen gestellt wurden, das Präsidialamt sie beantwortet habe. Er hätte früher aufklären sollen. Das mag auch zu Lasten seiner Berater gehen.
Den Anruf bei Bild hat so erklärt: er habe nur um einen Tag Aufschub gebeten bis er aus dem Ausland zurück sei und selbst Stellung nehmen könne.
Zum Gespräch mit dem Redakteur der Welt am Sonntag erklärte er: Hier sollten Dinge öffentlich gemacht werden aus seinem privaten Umfeld, die zum Teil Jahrzehnte zurückliegen. Seine Kindheit, sein Verhältnis zu Verwandten. Das geht die Öffentlichkeit nichts an. Dass er sich dagegen werwahrt hat, ist verständlich. Eine seriöse Zeitung wie die WamS sollte auf eine derartige Berichterstattung verzichten.
Wie gesagt, wenn er in allem die Wahrheit gesagt hat, kann er im Amt bleiben. Die Presse wird ihn aber noch einige Zeit verfolgen. Er hätte viel früher an die Öffentlichkeit sollen und alles offen legen.

 
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RE: Die Affäre Christian Wulf

#8 von ekuehn , 05.01.2012 12:41

Aus meiner Sicht ist das Interview gut gelaufen - war aber nicht anders zu erwarten. Die Kanzlei Redeker, die ihm dabei geholfen hat, ist auch nicht zu verachten, ich kenne sie.
Wenn nun nichts mehr kommt, sollte die Sache gegessen sein.
Für mich bleibt da immer ein fader Beigeschmack die Presse betreffend. Inwieweit hier Steuerung von Klienteln erfolgt, wird immer ein Geheimnis bleiben.


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RE: Die Affäre Christian Wulf

#9 von ekuehn , 05.01.2012 15:06

Es kommt doch noch was.
Seiner offizielle Darstellung, sein Anruf bei der Presse hätte den Zweck gehabt die Veröffentlichung um "einen Tag zu verschieben", wird nun presseseitig widersprochen.
Wenn der Zweck die Verhinderung der Veröffentlichung war ist Herr Wulf weg (nicht mehr tragfähig) nach meiner Meinung. Er hat dann die Wochen über Weihnachten nichts gelernt und will das Volk für "dumm verkaufen".


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RE: Die Affäre Christian Wulf

#10 von thaifreund , 05.01.2012 15:45

Insgesamt ist das Presseecho auch alles andere als Positiv.
Ich hatte geschrieben wenn er die Wahrheit gesagt hat. Das hat er anscheinend nicht.
Die Presse hat sich nun auf ihn eingeschossen, nun lässt sie nicht mehr locker.


 
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RE: Die Affäre Christian Wulf

#11 von ekuehn , 06.01.2012 15:57

Und jetzt auch noch aus früheren Zeiten Schadenersatzklagen wegen Aufsichtsratsposten bei VW!!
Kann nur sagen, was haben Politiker in der Wirtschaft zu suchen???
Und bei solchen Gehältern (Ministerpräsident, Aufsichtsrat und und) auch noch billige Darlehen???
Er ist nur ein Mensch, der wie alle anderen den Hals nicht voll kriegt!!!!
Ist halt ein Vorbild.


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RE: Die Affäre Christian Wulf

#12 von thaifreund , 07.01.2012 00:07

Von der Schadenersatzklage hörte ich noch nichts. Aber Die Presse hat sich nun mal auf ihn eingeschossen. Jetzt kommen Vorwürfe weil seine Frau von bekannten Herstellern Edelklamotten kostenlos bekam, dabei wären das doch wirklich Lapilien. Die Merkel hat dies immer abgelehnt, dafür hat sie Spott geerntet weil sie so schlecht gekleidet sei.
Nun wenn darum geht dass Politiker nicht in Aufsichtsräte gehören, so stimme ich Dir zu, aber die sitzen schon lange drin, sogar Gewerschafter. Was hätten die da verloren?
Von Anfang an (1949) hätte denen das verboten gehört, aber

 
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RE: Die Affäre Christian Wulf

#13 von ekuehn , 07.01.2012 10:44

Leider hast Du recht. Von Gewerkschaften möchte ich garnicht reden sonst bekomme ich einen Hals.


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RE: Die Affäre Christian Wulf

#14 von thaifreund , 07.01.2012 11:25

Eben habe ich in Spiegel online von der Schadenersatzklage gelesen.
Ich hatte noch dunke in Erinnerung, dass er damals eine zweifelhafte Rolle gespielt hat. Bei mir ist was zurückgeblieben.
Ich habe das kopiert und stelle es ein.

Am Freitag wurden zudem Vorwürfe wegen Wulffs früherer Tätigkeit als VW-Aufsichtsrat laut. VW-Investoren halten ihm einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge vor, während der Übernahmeschlacht von Porsche und Volkswagen Pflichten verletzt zu haben. Fast 70 Banken, Versicherungen und Fonds fordern laut dem Bericht Schadensersatz in Höhe von 1,8 Milliarden Euro.

 
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RE: Die Affäre Christian Wulf

#15 von ekuehn , 07.01.2012 13:49

Und das war`s scheinbar immer noch nicht. Eben gelesen:

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Offenbar versuchte Bundespräsident Christian Wulff bei seinem Hauskauf die Geldgeber zu verschleiern. So gebe es keinen notariellen Vertrag, keinen Grundbucheintrag der Gläubiger und auch keinen Beleg für die Tilgung des Darlehens. Dies berichtet die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf den niedersächsischen Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel.

Ungewöhnlich erscheint auch die Zahlungsweise: Das Darlehen der Unternehmergattin Edith Geerkens über 500.000 Euro wurde mittels eines anonymen Bundesbank-Schecks ausgezahlt. "Hier tun sich Abgründe auf, die ich nicht für denkbar gehalten habe", sagte Wenzel.


Was ist mit D passiert oder was kommt noch? Traurig.


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RE: Die Affäre Christian Wulf

#16 von thaifreund , 07.01.2012 20:34

Das habe ich auch gelesen. Was mag noch alles an's Licht kommen.
Jetzt glaube ich nicht mehr, dass er sch im Amt halten kann.
Vielleicht wäre er schon weg, hätte die Merkel einen für akzeptablen Nachfolger, den auch die Opposition akzeptieren kann.

 
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RE: Die Affäre Christian Wulf

#17 von nimmersatt , 07.01.2012 20:52

Affären-Präsident

Wulff soll auch Springer-Chef Döpfner gedroht haben

Wie lange kann sich der Bundespräsident noch im Amt halten? Angeblich suchen Kanzlerin Merkel und Vize Rösler bereits einen Nachfolger - zudem gibt es neue Vorwürfe in der Anruf-Affäre: Nach SPIEGEL-Informationen rief Wulff auch bei Springer-Chef Mathias Döpfner an und drohte mit "Krieg"

 
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RE: Die Affäre Christian Wulf

#18 von ekuehn , 08.01.2012 10:51

Nun, den Krieg hat er. Nur nicht so, wie er sich das dachte.


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RE: Die Affäre Christian Wulf

#19 von thaifreund , 08.01.2012 19:37

Mit Bild hat er aber einen erstzunehmenden Gegner.
Als MP vn Niedersachsen hat er Bild mit schönen Exclusivgeschichten versorgt und jetzt glaubt er offensichtlich Bild manipulieren zu können.

 
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RE: Die Affäre Christian Wulf

#20 von thaifreund , 13.01.2012 20:39

Dieser Tage habe ich "Hart aber fair" angesehen mit namhaften Jounalisten wie Fritz Plaitgen, auch Andrea Nahles war dabei.
Niemand in Runde hielt einen Rücktritt für unbedingt notwendig, alles seien doch Lapalien, allerdings ein bisschen viel Lapalien.
Im Falle eines Rücktritts halt Frau Nahles Neuwahlen für unumgänglich. Welch schreckliche Vorstellung für die Kanzlerin.
Mit der 2% FDP könnte sie nicht mehr koalieren.

 
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