Urlaubsberichte » Meine erste Reise nach Thailand 2000

Ende Februar war es endlich soweit, die Heiratspapiere hatte ich fertig und konnte Fliegen. Am Morgen noch vom Regierungspräsidium einen Stempel geholt, zurück nach Hause, den Sohn an Bord genommen und die Koffer, und weiter gings nach Frankfurt. Dort ging alles glatt und wir sassen alsbald im Flieger nach Bangkok. Mit meiner späteren Frau war ich auf dem Flughafen verabredet, aber wo war sie? Ich suchte unter den dort wartenden, sie war nicht zu sehen. Ich suchte draussen, ich fand sie nicht. Eine Taxe hatte ich schon, aber wo sollte ich hin. Nach Pattaya, oder zu ihr nach Hause? Sie hatte was gesagt, dass wir zuerst nach Pattaya wollten, aber welches Hotel sie gebucht hatte wusste ich nicht. Ich musste sie hier finden, in Pattaya konnte ich sie nicht mehr finden, das war mir klar. Nach Ban Chiang fahren, hatte auch keinen Sinn, dann sitzt sie womöglich in Pattaya oder in Bangkok während wir in Ban Chiang sind. Endlich nach zwei Stunden hatte ich die richtige Idee; ich wollte hoch zur Abflugebene und dort nach ihr suchen, wie ich unten an der Rolltreppe stehe, sehen ich sie oben, sie hatte die gleiche Idee, nur umgekehrt. Sie hatte zwei Stunden nicht bemerkt, dass der Taxifahrer sie zur Abflugebene gebracht hatte.
Endlich glücklich vereint konnten wir nach Pattaya fahren. Unser Hotel war das Siam Sawadee, es nicht besonders gut, aber ahnungslos wie ich noch war, dachte ich: so ist das eben in Asien. Noch am ersten Abend gingen wir zu dritt los, ach was war ich entsetzt über den Lärm der in dieser Stadt herrschte. Meine Frau versicherte mir immer wieder: "das ist nicht Thailand". Ja wenn das nicht Thailand ist, was ist dann Thailand? Ich sollte es noch erfahren. Wie geplant blieben wir eine Woche in Pattaya, zweimal mussten um 4.00 Uhr losfahren, um frühzeitig zur Botschaft in Bangkok zu kommen. Die übrige Zeit widmeten schönen Dingen, wie Nong Noch Garden, Mini Siam und Crocodile Farm.
Nach einer Woche, sollte es mit dem Bus nach Udon Thani gehen, jetzt sollte ich erfahren wie das wahre Thailand aussieht. Zunächst mussten wir aber das Fahrzeug wechseln um nach Ban Chiang zu kommen. Mit Autobus von Tante sind wir abgeholt worden.


Das war der Autobus der Tante


Dieses Gefährt brachte uns nach Ban Chiang, aber dort angekommen, dachte ich: oh weh, das soll also das richtige Thailand sein? Alles nur Holzhäuser, das sieht nicht gerade einladend aus. Das Empfagskomite stand schon mit leeren Gläsern bereit, die ich mit Kognak zu füllen hatte.


In dieser Strasse wohnten wir


Die Tage dort vergingen zu langsam, um nicht zu sagen, es war sehr langweilig. Das dortige Museum war in zwei Stunden besichtigt, danach war absolut nichts mehr. Wir waren gerade zwei mal in Nong Han, das bot wenigstens ein bisschen Abwechslung. Meine Frau aber sagte mir: "Fleitag heilaten". Mir sollte es recht sein, aber am Donnerstag fingen die schon an Vorbereitungen zu treffen. Ich wusste nicht was das sollte, mir sagte keiner was. Plötzlich sagte meine Frau: "komm heilaten". Nun ja eben heute schon. Wir fuhren also nach Nong Han, zum Bezirksamt. Der Standesbeamte sah sich die Papiere an. Bei Germany hielt er inne, er holte seine Pistole aus der Schublade. "Sig Sauer made in Germany". "Nine Millimeter parabellum" Nun hatte ich seine schöne Sig Sauer zu bewundern. Der gute Mann weiss wahrscheinlich heute noch nicht, dass Sig Sauer ein Schweizer Fabrikat ist.
Am Abend wusste ich immer noch nicht was kommen sollte, meine Frau machte mir was zu essen wie sonst auch. Plötzlich kam sie wieder aufgeregt an: "komm schnell, Onkel schon da". Der Onkel wird warten bis ich fertig bin, dachte ich, ich wusste ja nicht, dass er mal der Bürgermeister war und nun so etwas wie nochmal eine Trauung vollziehen wollte. Er las aus einem Buch vor, davon verstand ich nur: "good luck". Danach begann das grosse Fressen und nicht nur das, der Bruder meiner Frau wo so blau, dass er nichts um sich mehr wahrnam.

Die ERSTE Reise gleich zum heiraten nutzen - RESPEKT

Mach mal weiter - wird sicher noch interessant?!

Du bringst micht auf eine Idee.
Allerdings lief damals micht viel. Aber trotzdem, ich werde berichten.

Schreib doch mal wie es dir danach ergangen ist...

Ja klar kommt heute abend.

Freue mich schon!

Die folgenden Tage verliefen recht wenig spektaktulär, wir beschäftigten uns mit allem Möglichen um die Zeit zu vertreiben. Wir kauften in der Paralellstrasse Cola, was meine Frau nicht gern gesehen hat, denn es ging ohne sie.
Eines Nachmittages gingen wir zu Rosi, oder Losi, ein Huhn zu holen, wie es hiess. Wir kamen an - es war nicht weit - Rosi holte ein Englischbuch und fing an mit mir zu üben. So nach einer Stunde gingen wir wieder, ohne Huhn. Ich fragte mal vorsichtig: "ich denke wir wollten ein Huhn holen". "Nein, nicht blauchen". Na ja also jetzt doch nicht blauchen. An einem anderen Tag kam mein Sohn ganz aufgeregt an: "Papa Papa, da drüben schälen sie ne Eidechse". Beim nachsehen, konnte ich sehen, dass es stimmte, aber die hatten auch Fische in der Pfanne, für die wir beim Zoohandel teuer bezahlen.
Am Freitag sollte die Hochzeit der Cousine sein, es waren so ziemlich unsere letzten Tage dort. Ich wartete was das kommen sollte. Am späten Nachmittag kamen Pickups mit Plastikstühlen und Tischen, die einfach auf der Strasse aufgebaut worden sind. Das hat aber niemand gestört, wer gerade ankam setzte sich dazu und trank eben was, oder klaute sich ein oder zwei Bier. Rosi meinte ich müsste unbedingt Wiskhey-Cola trinken, ich wollte aber nicht, weshalb ich ihr sagte: wenn sie mir Wiskhey in's Glas tut dann schmeiss ich ihr Eis in den Ausschnitt. Das wäre ihr doch zu kalt gewesen und zog ab mit ihrer Flasche.
Die Rückreise war wieder Sonderklasse schon 15.00 Uhr mussten wir abfahren nach Udon Thani mit dem "Autobus" der Tante. Es war seine ganz normale Tour, die anderen Fahrgäste zahlten 30 Bath ich deren 500. Wäre er exrtra für uns gefahren, hätte ich nichts gesagt, aber bei seiner üblichen Tour fand ich es doch etwas happig. Wir hatten in Udon Thani vier Stunden zu warten bis der Bus nach Bangkok abfuhr, das wir am nächsten Morgen gegen 6.00 Uhr erreichten. Dort gingen wir in ein Hotel, ich weiss nicht mehr wieviel es gekostet hat für einen Tag. Mir kam es vor als sei es ein zum Hotel umgebautes Gefängnis, im Bad gab es nur kaltes Wasser, obwohl ein Hahn für Warmes vorhanden war. Hier wollten wir versuchen noch etwas zu schlafen, was aber nicht gelang. Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg um noch etwas zu essen, in Erinnerung habe ich nur die unglaubliche Farbenpracht eines kleinen Laden mit Obst und eine kleine Werkstatt, bei dem Berge von alten Ersatzteilen auf dem Boden lagen. Zur Botschaft mussten wir auch noch, um die Papiere übersetzen zu lassen, ein kurzes Gespräch mt einem freudlichen Herren und alles war erledigt, meine Frau konnte später die übersetzte Heiraturkunde abholen. Als Fazit dieses Tages gab ich meinem Sohn den Rat: "Wenn Du alleine nach Ban Chiang fährst, fahr nicht mit LKW der Tante, Du wirst abgezockt".
Um 8.00 Uhr sollte unser Flugzeug über Dubai nacht Frankfurt starten, deshalb machten wir uns rechtzeitig auf den Weg um nicht zu spät zu kommen, da die Fahrt wider erwarten völlig störungsfrei und ohne Stau verlief hatten wir noch ziemlich viel Zeit auf dem Flughafen, aber auch diese verging. Meine Frau musste noch ein paar Tränen wegdrücken dann hatten wir zum Gate zu gehen. In Dubai erwartete mich wieder eine böse Überraschung:
meinen Pass liess ich in einem kleinen Koffer in der Kabine zurück, ich glaube die anderen Fluggäste liessen ihr Handgepäck auch in der Kabine zurück. Wir wurden wie eine Schafherde zum Warteraum gebracht und bekamen einen Anhänger mit der Aufschrift "Transit". Nach etwa einer halben Stunde ging's wieder zurück zum Flugzeug, erste Kontrolle: "Passport please". "I have in Airplane". "Okay" und er liess mich durch. Zweite Kontrolle: "Passport please". "I have in Airplane". Den weiteren Wortwechsel weiss ich nicht mehr, jedenfalls wurde der zusehends ungemütlicher, ich aber auch, zwischendurch überlegte ich ob ich ihn auf die Bretter schicken sollte, um das Flugzeug noch zu erreichen. Aber zum Glück hatte er die richtige Eingebung. "Wo genau ist der Pass?" Ich erklärte ihm: "In einem kleinen braunen Koffer mit schwarzer Umrandung". Er telefonerte kurz und tatsächlich kam wenig später das okay. Den pass hatte ein anderer gesehen und sein Okay gegeben. Ich konnte passieren und erreichte das Flugzeug noch.
Nun aber war ich so richtig müde, ich schlief und war nicht wach zu bekommen. Die Stewardess versuchte es vorsichtig, als sie Essen brachte, sie bekam mich nicht wach. Mein Sohn versuchte es weniger vorsichtig, aber auch ohne Erfolg, so verpasste ich das Essen. Wie man sieht hab' ich das überlebt.
Von Frankfurt ging es wieder mit dem Auto zurück, kein Problem mehr in zwei Stunden waren wir da, aber nachdem es schon fast Mittag war hatte keine Lust mehr lange zu Hause zu kochen, so gingen wir in ein Restaurant. Nach kurzer Zeit kamen noch andere Gäste und mein Sohn sagte mir: "Papa guck das sind die Sesselfurzer vom Rathaus".

Wie ernie schon geschrieben hat: erste Reise nach Los und schon heiraten... bei mir hat es wenigstens 14 Reisen gedauert bis ich soweit war!

Ihr könnt Euch noch über weitere Reisen freuen.

Da belege ich mit dem Verhältnis Reisen/Heiraten einen Mittelplatz - 6 Reisen - und hält heute, nach 20 Jahren noch.

Mit dem Mittelplatz, das dürfte so ungefähr hinkommen.